Neues Buch
4 Okt 2022

Wissenschaftsmanagement in der Hochschulpraxis – Kernkompetenzen und Anwendungsbereiche für moderne Wissenschaftsgestalter:innen in Buchform

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Die Professionalisierung des Managements im Wissenschaftssektor schreitet voran:

Unternehmen leisten sich Forschungsabteilungen und besetzen diese mit hochrangigen Wissenschaftler:innen. Der Staat setzt bei der Wissenschaftsförderung auf spezialisierte Verfahren, die von Expert:innen durchgeführt werden. Und die Hochschulen bilden Graduate Center, internationale Forschungscluster und Stabsstellen neben der eigentlichen – rein administrativ arbeitenden – Verwaltung aus. Ein modernes Wissenschaftsmanagement gilt heute ein zentraler Baustein hin zur weiteren Professionalisierung der Wissenschaft. Längst nicht mehr wollen Professor:innen ihre Studiengänge „nebenbei“ weiterentwickeln, können Zulassungsbüros ein professionelles Studierendenmarketing aufsetzen oder haben Öffentlichkeitsbüros die Kompetenz, eine übergreifende Vernetzungsstrategie umzusetzen. Auch in privaten Unternehmen sind nicht dieselben Personen für die Verwertung, die Vermarktung oder die Vernetzung des Erforschten zuständig, die dieses entwickelt haben:

Die Rede ist von Wissenschaftsmanager:innen, die sowohl wissenschaftliche Zugänge verstehen als auch Management-Fertigkeiten besitzen. Oft sitzen diese Personen an Schalt- und Schnittstellen der Organisation, leiten Stabsabteilungen, Koordinieren Forschungsverbünde oder haben eine Kommunikationsfunktion zwischen unterschiedlichen Ebenen wie etwa der Hochschulleitung und Fakultäten oder der Unternehmensspitze und der F&E-Abteilung. Neben der Interdisziplinarität sind Führungsstärke und strategisches Denken ebenso zentrale Anforderungen an solche Positionen wie Agilität und Digitalisierung, um im modernen und kompetitiven Wissenschaftskontext erfolgreich zu sein. Das Wissenschaftsmanagement als Profession greift zwar in der Wissenschaftspraxis immer weiter Platz, ist jedoch weithin unklar und in der Einordnung umstritten. Außer vereinzelter Fortbildungen und Inhouse-Programmen gibt es keine standardisierte Ausbildung, einen idealtypischen Zugang oder einführende Literatur zu diesem vergleichsweisen neuen, höchst aktuellen Berufsbild.

Verlagsvertrag mit Kohlhammer – 2023 erscheint das Werk!

Bücher in Form von reinen Karriere-Ratgebern zur beruflichen Orientierung oder als ein Einstieg in die Vielfalt dieses Berufsbildes gibt es zuhauf. In einem ganz neuen Werk zum Wissenschaftsmanagement sollen jedoch die Facetten handlungs- und anwendungsorientiert dargestellt und so die Zielgruppe dazu befähigt werden, insbesondere die spezifischen Management-Kompetenzen für ein modernes Wissenschaftsmanagement zu erlangen. Es dient damit zugleich als Aus- und Fortbildungsliteratur ebenso wie als Curriculum für ein breit angelegtes, in der Entwicklung befindliches Wissenschaftsmanagement.

Wir freuen uns sehr, dafür mit dem Kohlhammer Verlag einen der renommiertesten Fach- und Wissenschaftsverlage gewonnen zu haben. Mit rund 400 neuen Buchtiteln pro Jahr zählt er nicht nur zu den größten wissenschaftlichen Verlagshäusern im deutschsprachigen Raum und bietet aktuelles Wissen auf höchstem Niveau. Das Angebot an Fachliteratur u. a. für Wissenschaft und Verwaltung überzeugt dabei durch eine fundierte Wissensvermittlung und praxistaugliche Arbeitshilfen.

Eine Besonderheit des neuen Buchs ist dabei der pragmatische Zugang, welcher in der alltäglichen Hochschul- und Wissenschaftspraxis ansetzt, statt bei abstrakten Management-Modellen oder -theorien. In das Buch fließen die jahrelange Erfahrung in der täglichen Beratung der Zielgruppe, der Weiterentwicklung von Wissenschaftsorganisationen sowie der eigenen Tätigkeit als Wissenschaftsmanager durch den Autor mit ein, in einem Netzwerk von derzeit tätigen Wissenschaftsmanager:innen.

Das Buch richtet sich an Leser:innen, die sich das Berufsfeld Wissenschaftsmanagement neu erschließen und ihren künftigen Weg dort beschreiten möchten. Diese sind Akademiker:innen, fortgeschrittene Promovierende und junge Postdocs, die aus der Wissenschaft kommend ihre Zukunft im Wissenschaftsmanagement sehen. Das Buch ist ebenso für Praktiker:innen mit erst wenigen Jahren Berufserfahrung aus der wissenschaftsnahen Verwaltung geeignet, die sich weiter spezialisieren und auf dem aktuellen Stand der Zeit im Wissenschaftsmanagement bleiben möchten.

E = mc2 – Wissenschaftsmanagement lässt sich nicht so leicht auf eine Formel bringen!

Es verfolgt dabei zweierlei Zielsetzung: Es soll zum einen bei individuellen Karrierewegen im wissenschaftsnahen Bereich unterstützen. Dazu werden die Anforderungen an ein modernes Wissenschaftsmanagement sowie ein Berufsbild gezeichnet – inklusive der dortigen Herausforderungen und der dafür notwenigen Kernkompetenzen und wie diese zu erlangen bzw. zu stärken sind. Hierzu gehören auch Spezifika der Funktionslogiken von Wissenschaftsorganisationen und wissenschaftlichen Organisationseinheiten und wie man mit diesen im Wissenschaftssystem adäquat umgeht. Zum zweiten soll das Buch für zukünftige Entwicklungen im Wissenschaftsmanagement wappnen, wie beispielsweise eine speziell auf Wissenschaftsorganisationen abzielende Form der (lateralen) Führung, Techniken aus dem Hochschul-Projektmanagement oder agile Methoden und Zugänge,  speziell praxiserprobt für das Wissenschaftsmanagement.

Methodisch greift das Buch dazu vielfältige Aufgabenbereiche, typische Positionen und damit zusammenhängende Problemkomplexe aus dem Arbeitsalltag von Wissenschaftsmanager:innen auf, reflektiert diese beispielhaft und gibt den Wissenschaftsmanager:innen mithilfe von Anwendungsfällen praktische Lösungen mit. Diese sollen nicht nur persönliche Klarheit darüber erlangen, inwiefern bestimmte Bereiche des Wissenschaftsmanagements für ihre berufliche Zukunft zentral sein können. Sie haben daneben effektive Strategien zur beruflichen Weiterentwicklung in das Wissenschaftsmanagement kennengelernt, Methoden ausprobiert und zahlreiche Tipps und Tricks aus der Hochschulpraxis mit an die Hand bekommen.

Die alles soll sich übersichtlich in 4 Kapitel gliedern, mit folgenden Inhalten:

Viele Ideen für Inputs – Was brauchen Wissenschaftsmanager:innen wirklich?
  1. Wissenschaft, Management und Wissenschaftsmanagement
  • Grundlagen und Funktionsweise des Wissenschaftssektors – Wissenschaftssystem, Wissenschaftsmanagement und Scientific Community
  • Rechtliche und institutionelle Grundlagen des Systems Hochschule – Governance und Steuerung von Wissenschaftsorganisationen
  • Hochschulen als besondere Expertenorganisationen – Strukturen, Organe und Rollen
  • Akademische Selbstverwaltung – formelle und informelle Gremien und deren Funktionslogiken
  • Wissenschaftsunterstützende Verwaltung an der Schnittstelle – professionalisierte Wissenschaftsverwaltung von „New Public Management“ zu „Public Governance“

2. Arbeitsumfeld Wissenschaftsmanagement

  • Fakultätsmanager:in, Koordinator:in des Graduiertenkollegs, Studienberater:in oder persönliche:r Referent:in – Typische Jobs für „New Professionals“ aus der Wissenschaft
  • Wissenschaftsmanager:innen 4.0 – Über Werte, Einstellungen und Arbeitsbedingungen für diese Profession
  • Vom Wissenschaftsausstieg zum Managementeinstieg? – Von (un-) typischen Karrierepfaden, Qualifizierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Querein-, Um- und wieder Aussteigen – Job-Beweglichkeit und Profilierung in der wissenschaftsnahen Verwaltung
  • Hochschul- und wissenschaftspolitisches Grundverständnis für besondere Funktionslogiken an Wissenschaftsinstitutionen
  • „Third Space“ zwischen Wissenschaft und Hochschulverwaltung – Pragmatisch, interdisziplinär und parkettsicher „zwischen den Stühlen“

3. Persönliche Kernkompetenzen und Anwendungsbereiche

  • Analytisches Denken und Problemlösungsfähigkeit zum Entdecken von Schwachstellen und zur Entwicklung von Strategien
  • Eigenverantwortlich Aufgaben definieren, bewerten, abgrenzen und gewichten –Gestaltungsspielräume und Innovationsbereitschaft nutzen
  • Erfolgsfaktoren für laterale Führung und E-Leadership im Kontext von Hochschul- und Wissenschaftsmanagement
  • Denken in Netzwerken – Wie man von anderen lernt, up to date bleibt, die eigene Sichtbarkeit erhöht und Kontakte im Wissenschaftsmanagement festigt
  • Agilität im Hochschulkontext – Transparenz, Fehlerkultur, Iterationen und agiles Mindset wider das Einzelkämpfertum
  • Teamwork und -kommunikation – Hochschulteams empowern und steuern
  • Vertrauen, Macht und Verständigung – die drei Säulen lateraler Führung im Hochschulmanagement
  • Taktisches und strategisches Wissenschaftsmanagement – Denken in Perspektiven, Optionen und Szenarien

4. Fachliche Kernkompetenzen und Anwendungsbereiche

  • Qualitäts- und Prozessmanagement – QM-Systeme, -Instrumente und Geschäftsprozessoptimierung in der Wissenschaftsorganisation
  • Research objectives, learning outcomes und Evaluationsmechanismen – Erfolge in Forschung und Lehre festlegen, messen und benchmarken
  • Projektmanagement – Forschungsvorhaben strukturieren, Veränderungsbestrebungen planen und Projekte umsetzen
  • Kosten- und Finanzmanagement – Budgetierung, Controlling, Kosten- und Leistungsrechnung
  • Rechts- und andere normative Grundlagen – Hochschulrahmenrecht, Studien- und Prüfungsrecht, Arbeits- und Öffentliches Dienstrecht
  • Personal- und Organisationsentwicklung – Arbeitsplatz Hochschule. Recruiting und funktionale Organisationseinheiten
  • Forschungsförderung im wissenschaftlichen Wettbewerb – Akteure, Instrumente, Programme und Drittmittelvergabe
  • Internationalisierung – Forscher:innen- und Studierenden-Mobilität, Hochschulpartnerschaften und interkulturelle Zusammenarbeit
  • Bildungs-, Hochschul- und Wissenschaftsmarketing – (Weiter-) Bildungsmärkte, Kund:innen-Gruppen und Positionierungen
  • Wissenschaftskommunikation und PR – im Spannungsfeld zwischen Hochschulangehörigen, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft navigieren
  • Wissenstransfer und „Third Mission“ zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft – Zugänge, Abstimmungs- und Vernetzungsprozesse sowie Kooperationen
Wissenschaftsmanager:innen der Zukunft

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