Erfolgreich im Alltag – Manage your daily life business
Mini-Erfolge – das Salz in Ihrer Alltagssuppe
Manchmal vermisse ich Mini-Erfolge, und wenn ich das tue, geht es mir meist schlecht. Mir fehlt dann nichts Konkretes, wie z.B. eine gute Note für eine schwierige Klausur bekommen zu haben, weil ich richtig gelernt habe. Oder eine Gehaltserhöhung wegen toller Job-Performance. Oder den inneren Schweinehund besiegt zu haben und sonntagsmorgens Joggen gegangen zu sein. Oder einfach nur das Lob eines Freundes, ihm zugehört und beigestanden zu haben in einer herausfordernden Situation… Das alles können zwar Mini-Erfolge für mich sein; was ich hier meine aber, sind die „unscheinbaren Dinge“, die Micro-Success-Storys, rein persönliche Highlights und individuell bewältigte Challenges, wie wir alle sie jeden Tag mehrfach in unseren Leben antreffen. „Mini-Erfolg“ in diesem Sinne meint kein Erreichen mühsam aufgestellter, lange abgewogener und diszipliniert umgesetzter Lebensziele, in die ich viel Zeit, Geld und Energie investiert habe. Es geht nicht um Einträge in das Guinness-Buch der Rekorde, um nichts was später als Fußnote in Geschichtsbüchern gelesen oder der Opa als Anekdote seinen Enkeln/innen am Lagerfeuer erzählt und gar von staunenden „Ahhhhs“ und überraschten „Ohhhhhs“ an markanten Stellen begleitet wird.
Die Mini-Erfolge, von denen ich hier rede, verändern selten den Lauf der Welt, sondern betreffen fast ausschließlich mich und meinen Lebensalltag. Sie sind indirekt wichtig für meine Identitätsbildung, für das Finden meines „Platzes“ in meiner Welt, und dafür, dass ich zufrieden durch mein Leben gehe, mögen andere solche Mini-Erfolge auch als witzlos oder selbstverständlich oder nicht nachvollziehbar abtun. Sie ersetzen keine mittel- und langfristige Lebensplanung, sondern stehen daneben. „Mini-Erfolg“ nenne ich daher allein ein jedes positives Resultat einer meiner Aktivitäten, das ich (subjektiv) gutheiße und das mir (objektiv) guttut. Habe ich davon täglich (quantitativ) genügend und passen diese (qualitativ) zu meiner derzeitigen Lebenssituation, dann bedeutet das nicht automatisch, dass mein Daily Life perfekt ist. Es stellt aber fast immer eine Conditio sine qua non hierfür dar – es sei denn, ich gewinne gerade im Lotto oder treffe die zukünftige Liebe meines Lebens (da ist alles andere sowieso „wurscht“). Fehlen mir die passende Anzahl solcher Mini-Erfolge in meinem durchschnittlichen Alltag, etwa weil sie zwar da sind, ich sie aber nicht sehe (sehen will), oder weil ich nur einseitig erfolgreich bin, andere Lebensbestandteile aber vernachlässigt habe, dann fühle ich mich oft unwohl. Heute etwa war so ein Mini-Erfolg das schlichte Abpassen des korrekten Zeitfensters, in dem kurz die Sonne wolkenfrei war und ich genüsslich 2 Stunden (wind- und regenfrei) im Park ums Eck die Zeitung gelesen habe. Gestern war es einfach nur, ein eher anstrengendes Pflicht-Telefonat nicht schon wieder aufgeschobenen sondern durchgeführt und damit sogar noch ein zusätzliches Problem gelöst zu haben. Solche Mini-Erfolge entscheiden fast niemals darüber, ob mein Leben insgesamt erfolgreich ist und ich mich stolz wie ein Honigkuchenpferdchen durch meine Welt grinsen darf. Sie entscheiden aber darüber, wie zufrieden ich im Alltag bin.
Ich vergleiche sie eher mit der Ernährung meiner Alltagspsyche: Einmal Fast Food, einmal Frühstück weglassen oder einmal am Abend alkoholmäßig über die Strenge schlagen, macht meine Lebensweise insgesamt nicht ungesund. Passiert dies erst häufiger, dann ständig und irgendwann so regelmäßig, dass es mir schon nicht mehr auffällt, dann eher schon. Genauso ist es mit meinen Mini-Erfolgen: Fühle ich öfters so etwas wie einen „verlorenen Tag“, an dem nichts Gutes, Spannendes oder Erfolgreiches passiert zu sein scheint, oder keimt in mir jede Woche die Emotion auf, wieder kaum etwas „hinbekommen“ und ganze Tage (bei mir eher die Wochenenden) verplempert zu haben, dann ist meine Alltagspsyche fehlernährt, mein Seelenmagen verstimmt, und ich muss mentales Sodbrennen löschen. Meist tue ich das mit einer (ungesunden) Kompensation. Bis man wegen Adipositas, Unter- oder Mangelernährung ernsthafte körperliche Probleme bekommt, dauert es eine Weile, ebenso bis ich bei ausbleibenden Mini-Erfolgen in eine Depression verfalle, melancholisch antriebslos vor dem Pay-TV-Chips in mich hinein stopfe oder grundlos meine Mitarbeiter/innen anschnauze, weil meine Stimmung über dem Boden schleift. Aber meine Grundzufriedenheit leidet, ich werde anfälliger für Stress und mein Unterbewusstsein lernt, fehlende Mini-Erfolge als fix zu meinem Alltag gehörende Misserfolge fehlzuinterpretieren. Letztere sind zwar zentral für jedes Leben, aber etwas ganz anderes als das Ausbleiben von Mini-Erfolgen. Die Alltagssuppe ist eine wichtige, keine Henkers-Mahlzeit. Gut gewürzt und richtig abgeschmeckt mundet sie aber besser!
Planung – über sinnlose Vorinvestitionen in den Alltag
Stimmt etwas nicht mit meiner Balance an Mini-Erfolgen, umgibt mich die Emotion des „fehlenden Erfolg-Habens an sich“. So, wie mir beispielsweise nicht eine heiße Zitrone, eine halbe Paprika oder ein Vitamin-C-Präparat fehlt, sondern ein bestimmter Gehalt an Ascorbinsäure. Ich kann gegen dieses mein Grundbedürfnis an tagtäglichen Mini-Erfolgen – früher dachte ich an eine gesellschaftlich eingeimpfte, erzieherisch verstärkte Leistungssucht, die ich wie eine Krankheit austherapieren oder mir weg-coachen lassen könne – als faktische Alltagsnotwendigkeit nichts Prinzipielles ausrichten. Selbst mittels meditativer Praktiken dergestalt, „einfach nur zu sein“, durch Verbannung aller Vergleichsebenen (was andere angeblich in ähnlichen Settings durchschnittlich schaffen oder nicht), wie über Versuche, mir Haltungen und Einstellungen aus philosophischen Strömungen etwa des Buddhismus anzueignen, kämpfte ich gegen Windmühlen an, würde ich die Alltagsrelevanz von Mini-Erfolgen zur Gänze dauerhaft negieren wollen. Wie das Atmen und das Schlafen habe ich die grundsätzliche Notwendigkeit von Mini-Erfolgen nicht bloß akzeptiert wie Hygiene-Faktoren, die entweder (wenn sie vorhanden) kaum auffallen, oder die (erst wenn sie nicht vorhanden) wie ein nerviger Sonnenbrand ziepen, wie ein Mückenstich jucken oder ein Muskelkater sticheln. Vielmehr spiegeln Mini-Erfolge bzw. deren Ausbleiben u.a. im Kleinen wider, was mir gerade wichtig ist und welche Werte ich momentan hoch ansetze. Freue ich mich z.B. wie ein Kind darüber, dass alle Gläser in der Spülmaschine ganz geblieben und komplett sauber sind, scheinen Effizienz und Sauberkeit grade hoch im Kurs zu stehen. Habe ich beim Schachspiel eine Problemstellung richtig gelöst, ist es mein analytisches Denken. Auch zeigen mir Mini-Erfolge meine persönliche Weiterentwicklung auf, etwa warum die Entscheidung, diesen Blog-Artikel zu verfassen statt anderes zu tun, die richtige war. Auf sie lassen sich dann weitere, größere (Midi-) Erfolge aufbauen.
Früher hätte ich über derlei Dinge wie Mini-Erfolge nicht aktiv nachgedacht oder gar darüber reflektiert. Heute freue ich mich pragmatisch darüber, dass sie nicht durch Gottes Gnade „vom Himmel fallen“ oder unberechenbar auf- und untertauchen, sondern ich viele davon selbst erzeugen und steuern kann – ich tue es nur (leider) nicht immer. Wenn etwa in mir die Regung aufsteigt, heute (noch) nichts Produktives geleistet zu haben, ich mich langweile oder demotiviert auf unerledigte To-do-Listen starre, ich mithin Mini-Erfolge vermisse, sehe ich mich manchmal strafend an und frage mich, weshalb ich nicht vorab Maßnahmen getroffen habe?! Einige der Antworten, stehen sie als Ad-hoc-Entschuldigungen oder vermittels Tiefenanalysen entlarvte Verhaltensmuster im Raum, liegen für mich auf der Hand: Ich möchte mein ganzes Alltagsleben nicht minutiös durchplanen wie eine Weltreise oder Karriereschienen, um wie ein kommunistischer Bürokrat vordefinierte Planerfolge abzuhaken. Gerade lustige Zufälle, verrückte Ideen, spontane Gedankensprünge oder auch spontane Fehlentscheidungen, sprich: das Reagieren auf das Leben, machen dieses oft erst lebenswert und lassen mich einen Mini-Erfolg als einen solchen wertschätzen. Dieser ist gelegentlich schon im Reagieren selbst, in dem Sich-Aufraffen, mutig Entgegenstellen oder kreativ Probieren enthalten, unabhängig davon, ob ich die Situation gemeistert habe. Das kann für die wundgelaufenen Füße im Backpacker-Urlaub trotz Verlaufens ebenso gelten wie den versprungenen Ball im spontanen Grätzel-Tischtennisspiel. Selbst eine perfekte Planung meiner Mini-Erfolge unterstellt, würden diese überdies nie alle Faktoren und Umstände (Wen treffe ich heute? Wie bin ich heute drauf?) berücksichtigen und damit dennoch falsch liegen können, je nachdem wie mein Alltag beeinflusst wird. Hinzu kommt ferner die Komponente zeitlicher Investition: Selbst wenn ich genau wüsste, worauf ich am Abend Lust habe, was ich am nächsten Morgen schätze oder mir demnächst wichtig ist, wäre es mir für den Alltag zu viel Aufwand, dies jedes Mal aufs Neue festzulegen, zu korrigieren und zu adaptieren. Manchmal gibt mir detaillierte Planung Sicherheit und lohnt sich, für bloße Mini-Erfolge im Alltag aber ist mir dieser Preis zu hoch.
Taktik versus Strategie – den Rahmen für Ihre Erfolgsbereiche schaffen
Aus diesem Grund vermeide ich (wie wohl die meisten Menschen) eine langfristig-strategische Alltagsplanung ebenso wie eine operational-konkrete, auf das Detail heruntergebrochene – ich gehe hingegen taktisch vor! Im Schachspiel meint Taktik die koordinierte Anwendung von Kombinationsmotiven in der Absicht, Überlegenheit oder Gleichgewicht herzustellen. Statt eine Stellung für nächsten 20 Züge mit allen Möglichkeiten vorauszuberechnen, nutzt Taktik bekannte Abfolgen, bewährte Manöver oder wiederkehrende Kompositionen. Das gleiche Prinzip wende ich z.B. bei der Befüllung meines Kühlschranks im Alltag an. Ich habe oft keine Ahnung, was zum Mittagessen gekocht wird, ob die Eier links hinten überhaupt noch gut sind oder das da vorne nun die letzte Packung Schokopudding (ich liiiiiebe Schokopudding!) ist. Zumeist jedoch befindet sich etwas anderes Schmackhaftes und/oder Gesundes und/oder Nahrhaftes darin, ohne damit ein ganz bestimmtes Original-Rezept nachkochen oder meinen Jieper auf einen bestimmten Heißhunger stillen zu können. Die Kühlschrank-Befüllung erfolgt daher regelmäßig mit bestimmten Nahrungsgruppen; die exakte Auswahl und akute Bestückung ist weder vorher noch nachher klar und u.a. transport-, saison- wie angebotsabhängig (ich oute mich als „Schnäppchen-Jäger“, wohlwissend, das mich das nur zu einem manipulierbaren Konsum-Opfer stempelt). Für meine Mini-Erfolge, die beispielsweise aus einer toll zubereiteten Speise oder dem Genuss eines Geschmacks resultieren (eine innovative Curry-Kreation für Freunde/innen, ein kühles Bier beim Sonnenuntergang auf dem Balkon etc.), steht daher immer nur ein grober Rahmen bereit, innerhalb dessen ich handeln kann. Eine ähnliche Taktik verfolge ich beim Sport, ein weiterer Alltagsbereich, in dem ich auf Mini-Erfolge angewiesen bin: Auf diesen bin ich nicht versessen oder „liebe“ ihn heiß und innig. Ich muss mich deshalb dazu motivieren und disziplinieren. So tackte ich in meinem Terminkalender 3 Mal pro Woche je 50 Minuten Schwimmen (einfach, billig, und zu jeder Jahreszeit machbar, daher wenig Ausrede-Potenzial beherbergend). Mit dem Wissen und der Erfahrung, dass ich es einige Male (berechtigt oder unberechtigt) absage pro Monat, bin ich so manche Woche für meine Verhältnisse übertrainiert, sehr selten untertrainiert, aber meistens in etwa mit 2 Mal wöchentlich in einem guten Schnitt, der mich zufriedenstellt. Das mache ich mit allen meinen Haupt-Alltagsbereichen, von denen ich (bei mir sind es ca. 10) die wichtigsten definieren, in denen ich Mini-Erfolge brauche. Oft ist schon die Tatsache, dass Bereiche (bei mir z.B. das Schreiben, die Bildungsvermittlung etc.) überhaupt Bestandteil meines Alltags sind, ein Indikator dafür, dass Mini-Erfolge gewünscht sind. Wenn ich nicht genau weiß, welche die relevanten sind, schaue ich zurück auf Situationen, in denen ich ohne besonderen Grund nicht gut drauf war und frage mich, aus welchem Bereich ich etwas vermisst hatte. Welche sind es bei Ihnen? Diese zu bedienen, zu erhalten und auszustatten, schafft Ihren Erfolgsrahmen für den Alltag!
Nicht immer funktioniert meine Taktik so simpel und reibungslos wie ich das gerne hätte. Das kann schon rein terminlich sein, durch das Wetter oder Mitmenschen, die ganz andere Dinge wollen, als diejenigen, die mich zu meinen Mini-Erfolgen führen. Beispielsweise benötige ich als Schriftsteller Mini-Erfolge im und beim Schreiben, um mich für selbiges hinreichend motiviert zu halten. Das Schreiben ist – hagelt es nicht hufenweise Pulitzer- oder Nobelpreise – manchmal ein äußerst einsames Tun, das Tor und Tür für Selbstzweifel des inneren Zensors öffnet. Mini-Erfolge in diesem Feld zu steuern und zu erzeugen, mutet auf den zweiten Blick nicht einfach an. Auch hier arbeite ich zwar gerne mit Zeitfenstern, die ich eigens dafür blocke. Mitunter führt ein fertig gestellter Blogartikel, das Einhalten einer Verlagsdeadline oder eine Buchidee mich in luftige Höhen, ein andermal falle ich in ein großes Loch. Dann und wann taumele ich über eine Free-Writing-Übung in einen wahren Flow-Zustand, zuweilen nervt es mich als unzusammenhängendes Gekritzel ohne Verwertbarkeit. In solchen Fällen passe ich die Taktik an bzw. treffe mich mit Gleichgesinnten. Ob im Sport zwecks Sozialdrucks zur Termineinhaltung oder beim Schreiben wegen des stärkenden Gemeinschaftsgefühls bei der Termindurchführung: Mini-Erfolge lassen sich absichern und verstärken durch andere, selbst wenn diese Personen im selben Moment einen ganzen anderen Mini-Erfolg jeweils für sich verbuchen. Der/Die eine freut sich über den Social Event, der/die andere über den Inhalt, der/die dritte über die zufälligen Folgen.
Trotz meiner Taktiken und gelegentlicher Adaptierungen derselben funktionieren sie manchmal nicht und „produzieren“ nicht genügend alltägliche Mini-Erfolge. Auch hier hilft statt Verzweiflung die „Fieber-Sichtweise“: Tritt dieses auf, freue ich mich nicht gerade wie ein Schnitzel; es hat aber einen Grund, den ich meist so erst kennenlerne (z.B. eine Infektion). Schmerzt mein Bein, will mir der Körper womöglich sagen, heute genug gewandert zu sein. Ähnlich sehe ich ausbleibende Mini-Erfolge. In 99,9 % der Fälle liegen sehr wohl welche vor, ich werte sie bloß anders als sonst oder registriere sie nicht. Dann begebe ich mich auf Vergleichsmodus – wohlgemerkt nicht dergestalt, (nach außen) welche Mini-Erfolge andere hatten und ich nicht, sondern (nach innen), welche vergleichbaren Handlungsresultate mir Tage oder Wochen zuvor bemerkenswert waren, Freude bereiteten oder mich stolz machten, die es heute (aus welchem Grund auch immer) nicht unmittelbar tun. Verständlicherweise wirkt die erste, hustenfreie Nacht nach einer schweren Grippe anders als die Hustenfreiheit im Allgemeinen – und dennoch bleibt sie dieselbe. Nehme ich heute eine negative Grundstimmung zu einem meiner Bereiche ein (s.o.), kommt mir dort oft gar kein Mini-Erfolg in den Sinn. Auch hier versuche ich, heutige Erlebnisse und Wahrnehmungen mit anderen, zuvor positiv als Mini-Erfolg gewerteten zusammen zu bringen. Ich kann das Ganze auch umdrehen und mich nach Mini-Erfolgen der vergangenen Zeit fragen, um mir heutige bewusst zu machen. Oft neige ich dazu, bereits erfolgreich Wahrgenommenes beim nächsten Mal als selbstverständlich hinzunehmen und dadurch indirekt abzuwerten – Doch den Alltag zu bewältigen, ist nicht wie einmal Schwimmen lernen.
Es geht hierbei nicht um „Positive Thinking“ oder das Schönreden eines negativen Zustandes; vielmehr um die subjektive Bewertung meines Alltags, um mir diesen leichter und zufriedener zu gestalten. Gelegentlich gibt es einen sachlichen Grund dafür, warum ich an anderer Stelle empfundene Mini-Erfolge heute gerade nicht als solche werte – meist aber hat es nur mit einem un- oder unterbewussten Eindruck zu tun, der (ohne mein Wissen und Wollen) meinen momentanen Alltag bestimmt – es bestimmt mitunter völlig willkürlich meinen Alltag, wogegen ich mich wehre. Hilft diese „Fieber-Sichtweise“ auch nicht weiter, schreibe, blogge oder rede ich (mit mir selbst oder anderen) über meinen erlebten Tag. Sehr oft kommt mir dabei ein Gedanke, was am Tag doch interessant, neu, bemerkenswert und letztlich (mini-) erfolgreich war. In einer bestimmten Stimmung oder Denkweise gefangen, wäre ich durch alleiniges Grübeln mit mir selbst darauf nicht gekommen. Hilft auch dies nicht, gehe ich einfach los. Wohin? Das ist egal – ich ziehe mich an und laufe durch die Gegend, in der ich gerade bin, nehme Eindrücke auf, spreche Menschen an oder beobachte die Umwelt. Oft findet sich zum Tagesabschluss zumindest doch noch ein (Mini-) Erfolg durch räumlichen Perspektivenwechsel. All dies immer ohne Erfolgsgarantie, schließlich findet mein Alltag nicht in der Werbung statt. Aber dafür sind dessen Erfolge auch nur für mich – customized und echt.